Sowohl durch unsere digitale Gesellschaft als auch durch Bauspekulationen, wird der Wohnraum als Ort der Sicherheit, Intimität und Beständigkeit erschüttert. In den sozialen Medien verlagern beispielsweise YouTuber ihre Privaträume in eine mehr oder minder natürliche Bühne. Und Dank überall online verfügbarer Fotos, wird das Intime zum festen Bestandteil des Öffentlichen.

Die Ausstellung Hunger nimmt diese Entwicklungen zum Anlass und konzentriert sich auf den Zerfall des Interieurs und der Intimität. Wie die Heimstätte einer modernen Addams Family, wird der Kunstverein zu einem Ort, der Fragen zur „Agonie des Eros“ und zum Verschwinden des nichtöffentlichen Individuums aufwirft.

Tobias Spichtig (*1982 in Sempach (CH), lebt in Berlin und Zürich).

Pro Helvetia
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Detai von FANFU (2015), Melanie Matranga, Palais de Tokyo, Paris 2016.