Therese Hilbert (geb. 1948 in Zürich / CH) begeisterte sich früh für ganz bestimmte Motive, die gleich von Anfang an ihre Arbeit prägen, wie der gefäßartige Körper, die spezifische Charakterisierung seiner Oberflächen, die Beschaffenheit jener Schichten, die Außen und Innen voneinander trennen und den umschlossenen Raum umspannen wie ein Mantel, wie eine Haut.

Kein Wunder, dass sie schließlich in der Figur des Vulkans die ideale Metapher gefunden hat. Das Bild des Vulkans lässt sie seit Jahrzehnten nicht mehr los. Sie hat etliche aufgesucht, bestiegen und stand im und am Krater, nahe der glühenden Lava und ihrer spitzkegeligen, organischen Auswürfe und Ablagerungen. Vielfach brachte sie Gestein – bevorzugt Obsidian – mit nach Hause, oder einfach Brocken aus den unförmigen Massen der Vulkanberge. Ihre Werke beziehen sich auf die Erfahrung eines explosiven, schwer kalkulierbaren und kaum steuerbaren Innenlebens, das sich zuweilen den Weg sucht aus der Enge, aus der „Tiefe“ seines Urgrundes, um seine Spuren zu hinterlassen.

Therese Hilbert, Brosche, 2017