Das Festival {un][split}  zeigt künstlerische Positionen des Digitalen sowei des Analogen und des Spaltens und Zusammenfügens, übersehener Akteure: tanzende Mehlwürmer gegen die Mikroplastik-Pest, Eukalyptus-Moleküle auf globalem Eroberungszug, Biobricks als lebende Währung und Spekulationsobjekt, Gensequenzen als nationale Identität, kollektive Intelligenz von Ameisen, Photonen, Blasen und exo-planetarische Phänomene, Organismen als Schlachtfeld digitale Steurerung, oder soziale Verantwortung jenseits von Game- und Spasskultur.

Der Schweizer Body Artist und Extremkünstler Yann Marussisch ist gleich mit zwei Performances im Programm. In "Traversée" liegt er nackt und mit einem Strag um den Hals auf einer 13 Meter langen Matte. Jeder Besucher kann nach Belieben an der mit dem Strang verbundenen Seilwinde drehen, so dass eine sado-masochistische Interaktion aus Publikum und Performer entsteht. Auch "Portrait in an Anthill" (Autoprotrait dans une fourmilière) ist eine Begegnung mit dem Tod - und macht den Zuschauer erneut zum Komplizen einer makabren Versuchsanordnung. Zu vollkommener Bewegungslosigkeit verdamt, teilt sich der nackte Marussisch einen engen Glaskasten mit einem Ameisenhaufen. Fünf ganze Stunden lang. Kopfhörer und Screens sorgen für detailliert-voyeuristische Eindrücke live aus dem Alptraum-Szenario.

Pro Helvetia
Autoportrait dans une fourmilière