„Der Zauberberg“ zählt bis heute zu den bekanntesten und meist beachteten Werken Thomas Manns. Mit einer werkbiografischen Ausstellung schließesst thematisch das Literaturhaus München an Schauen über Robert Musil und Lion Feuchtwanger (»Erfolg«) an. Die Ausstellungen verbindet, dass das literarische Werk aller drei Autoren durch die Erfahrungen des Ersten Weltkriegs geprägt ist.
Thomas Mann begann mit der Arbeit am »Zauberberg« 1912. Ab 1915 setzte er aus, um schließlich von 1919 bis 1924 den über tausend Seiten schweren Roman fertig zu stellen.
»Tod oder Leben – Krankheit, Gesundheit – Geist und Natur. Sind das wohl Widersprüche?«
Wer die Ausstellung betritt, betritt den »Zauberberg«: dem vielschichtigen Werk über inszenierte Räume, die dem Romansetting entnommen sind. Der Ort Davos, Sanatorien, Patientenzimmer, Salon, Operationssaal und Hochgebirge erzählen von Thomas Mann und den Quellen seines großen Romans, von seinen Besuchen und von der Welt der Kranken in Davos, die er aus Briefen und Berichten seiner Frau Katia und persönlich aus nächster Nähe kannte: »Der Zauberberg« spielt in einem Lungensanatorium des Ortes, in dem Thomas Mann 1912 und 1921 seine Frau Katia besuchte.
»Warum weinen Sie denn, Sie Vergnügungsreisender?«
Die Räume sind mit Original-Exponaten, wie zum Beispiel mit dem Taschenspucknapf »Blauer Heinrich« oder der »Davoser Liege«, bestückt. Assoziative Filme, aktuell gedreht am Originalschauplatz, ergänzen die Zauberberg-spezifische Atmosphäre zwischen »Tod und Amüsement«, von der Thomas Mann so fasziniert war.
Die Ausstellung zeigt, dass der »Zauberberg« in seiner Entstehung wie in seiner Handlung von den Erfahrungen in der abgehobenen Welt der Davoser Sanatorien lebte und lebt. Das Publikum tritt ein – in jene Welt und in den Roman.