23. Juni

Franz Dodel CHE Autor | Ulrich Schlotmann DEU Autor | Carsten Schneider DEU Künstler im Gespräch mit Matthias Kniep DEU Veranstalter und Übersetzer

Was haben der passionierte Sammler und Bastler Carsten ...

Franz Dodel CHE Autor | Ulrich Schlotmann DEU Autor | Carsten Schneider DEU Künstler im Gespräch mit Matthias Kniep DEU Veranstalter und Übersetzer

Was haben der passionierte Sammler und Bastler Carsten Schneider (geb. 1971 in Bad Oldesloe), der Haiku-Endlosdichter Franz Dodel (geb. 1949 in Bern) und der unermüdliche Überarbeiter und Überschreiber Ulrich Schlotmann (geb. 1962 in Balve) gemeinsam?
Alle drei arbeiten in einem Grenzbereich zwischen bildender Kunst und Literatur. Sie unterlaufen konventionelle Genre- und Gattungskategorien und stellen Fragen nach der Prozesshaftigkeit von Kunst überhaupt, nach der Unabschließbarkeit von kreativen Prozessen.

Pro Helvetia
© M.F. Schorro
Franz Dodel

„Das ist kein Theater. Und das ist nicht das wahre Leben!“ Die Bretter, auf denen dieser Hamlet seinen großen, anklagenden, kämpferischen, leidenden Monolog hält, bedeuten wohl die Welt – und zugleich ...

„Das ist kein Theater. Und das ist nicht das wahre Leben!“ Die Bretter, auf denen dieser Hamlet seinen großen, anklagenden, kämpferischen, leidenden Monolog hält, bedeuten wohl die Welt – und zugleich nichts. Mit schleichendem Gang, ausgegrenzt und doch im Zentrum, manisch, depressiv, extrovertiert, introvertiert, immer zu viel, zu nah, immer zu wahr, zu stark, zu zerbrechlich zeigt der Performer und Musiker Julian Meding einen Menschen, der – wie das große Shakespeare’sche Vorbild – nicht unbedingt sympathisch, nicht konziliant, sondern sperrig ist. Ein poetischer Revolutionär, roh, konfrontativ, asozial, dann wieder Verständnis suchend, einlenkend. Medings Hamlet ist nicht Shakespeares Dänenprinz, er spricht kaum ein Wort der berühmten Vorlage, und ist doch ein Hamlet-Prototyp für unsere Zeit. Sein oder nicht sein, zaudern oder handeln, dazugehören oder fremd bleiben, das ist hier keine Frage der Entscheidung mehr, sondern eine Spannung, die man aushalten muss.
Der Schweizer Theatermacher Boris Nikitin, der im vergangenen Jahr bereits mit seinem „Martin Luther Propagandastück“ zu Gast bei Impulse war, ist bekannt für seinen analytischen Blick auf Theater und Welt. Keine seiner Arbeiten aber geht so unter die Haut wie diese Verhandlung von Krankheit, Tod, Depression, vom Andersseinwollen, vom Andersseinmüssen. Rolle und vermeintlich reale Figur verschmelzen, theatrale Reflexion und existenzielle Lebensfragen werden eins.
Begleitet von Kölner BarockmusikerInnen begibt sich Julian Meding auf einen darstellerischen Parforceritt, auf dem er sich, seinen Körper und seine Biografie den Blicken des Publikums aussetzt, auf schmalem Grat zwischen Performance und Illusionstheater, offensivem Dilettantismus und schauspielerischer Virtuosität.

Artist Talk im Anschluss an die Vorstellung am 23. Juni

Konzept, Regie Boris Nikitin
Performance Julian Meding
Text Boris Nikitin, Julia*n Meding
Songs Uzrukki Schmidt
Musik Sara Bagnati, Annette Wehnert, Almuth Klocke, Klaus-Dieter Brandt, Marta Dotkus
Musikalische Konzeption Boris Nikitin, Uzrukki Schmidt, Macarena Solervicenz, Der musikalische Garten
Video Elvira Isenring
Dramaturgie, Ton Macarena Solervicenz
Technische Leitung, Licht Benjamin Hauser
Produktionsleitung Annett Hardegen

Eine Produktion von Boris Nikitin in Koproduktion mit Kaserne Basel, Gessnerallee Zürich, Théatre Vidy, Ringlokschuppen Ruhr. Mit Unterstützung von La Villette Paris, Münchner Kammerspiele, HAU Hebbel am Ufer, Südpol Luzern. Gefördert durch den Fachausschuss Theater und Tanz BS/BL, Pro Helvetia, Migros Kulturprozent, Ernst Göhner Stiftung und Kunststiftung NRW.

Pro Helvetia
© Donata Ettlin
Boris Nikitin, Hamlet

Auch 2017 erobert das Theater Konstanz wieder den Münsterplatz und verwandelt ihn in eine imposante Bühne. Diese Spielzeit wird der Schweizer Nationalmythos um Wilhelm Tell und den Rütlischwur als grosse ...

Auch 2017 erobert das Theater Konstanz wieder den Münsterplatz und verwandelt ihn in eine imposante Bühne. Diese Spielzeit wird der Schweizer Nationalmythos um Wilhelm Tell und den Rütlischwur als grosse Freilichtinszenierung in Szene gesetzt. Friedrich Schillers letztes Drama wirft die Frage nach dem Widerstandsrecht und der Selbstbestimmung der Bevölkerung im Herzen der Stadt auf. Inszeniert wird „Wilhelm Tell“ von der Oberspielleiterin des Theater Konstanz Johanna Wehner.

© Foto: Theater Konstanz/Ilja Mess

Benjamin, der Jüngste in Jakobs Sippe, ist stummer Beobachter eines Familiendramas. Der Verlust seiner Mutter führt zu brutalen Brüderkämpfen, Isolation und anschliessendem Aufstieg eines Familienmitglieds ...

Benjamin, der Jüngste in Jakobs Sippe, ist stummer Beobachter eines Familiendramas. Der Verlust seiner Mutter führt zu brutalen Brüderkämpfen, Isolation und anschliessendem Aufstieg eines Familienmitglieds in der Fremde. Neid, Lust, Überlebenskampf, Trauer und Ortlosigkeit bewegen die Figuren in ihrer Auseinandersetzung mit Gott und der Gemeinschaft. Die Josef-Erzählung berichtet sowohl im Alten Testament als auch im Koran von einer historischen Begegnung umherziehender Nomadenstämme mit der hochentwickelten Kultur Ägyptens. In Konzentration auf die menschliche Stimme lässt Gion Antoni Derungs spirituelle Intimität und theatrale Energie entstehen.

Komponist: Gion Antoni Derungs
Text: Giovanni Netzer

Pro Helvetia
© Foto: Christoph Kalscheuer

Reflektierende Fassaden von Bankentürmen und Boutiquen, Spiegel in Fitnessstudios und in unseren Badezimmern: Ehemals eine rare Kostbarkeit, sind Spiegel heute allgegenwärtig. U.a. mit Werken von John ...

Reflektierende Fassaden von Bankentürmen und Boutiquen, Spiegel in Fitnessstudios und in unseren Badezimmern: Ehemals eine rare Kostbarkeit, sind Spiegel heute allgegenwärtig. U.a. mit Werken von John Armleder und Sylvie Fleury.

SUR/FACE blickt auf die Oberflächen zeitgenössischer angewandter und bildender Kunst, die als Spiegel funktionieren: Sie ziehen den Blick auf sich und werfen ihn sodann zurück auf die (sich) Betrachtenden und ihren Umraum. Mit Designobjekten etwa von Maison Margiela oder Ettore Sottsass sowie Werken u.a. von Andy Warhol oder Heimo Zobernig inszeniert die Ausstellung Hochglanz-Interieurs zwischen Intimität und Repräsentation, die gleichermaßen vertraut wirken wie sie Begehren wecken. Spiegelnde angewandte und freie Kunst reflektieren damit die Gegenwart anhand unserer Lebenswelten – unseren Drang nach Selbstbespiegelung und die Suche nach dem Glatten, Makellosen.

Kurator/innen: Juliane Duft, Dr. Mahret Kupka, Dr. Christine Nippe, Matthias Wagner K. Kuratorische Assistenz: Leonie Wiegand

Pro Helvetia
© Sylvie Fleury, Prada Shoes, 2003, Courtesy of the artist and Sprüth Magers

HEIM-WEH -Zeugnisse ausgewählt
vom Lindauer und Schweizer Schauspieler Peter Bamler,
gemeinsam präsentiert mit Sabine Lorenz
deutsche Schauspielerin mit Schweiz-Erfahrung
und Harald Lorenzen am Akkordeon. ...

HEIM-WEH -Zeugnisse ausgewählt
vom Lindauer und Schweizer Schauspieler Peter Bamler,
gemeinsam präsentiert mit Sabine Lorenz
deutsche Schauspielerin mit Schweiz-Erfahrung
und Harald Lorenzen am Akkordeon.
Die Schweiz war einst Europas Auswandererland Nummer eins;
Schweizer mussten (aus Armut) oder wollten (aus bürgerlicher Enge) ihr Land verlassen, um anderswo ihr Glück zu suchen –
und trotzdem war ihr Heimweh, la maladie suisse, sprichwörtlich. Aus diesem Leiden kann eine Verzerrung der Wahrnehmung resultieren …
Der Abend blickt auf Klischees und nimmt Vorurteile auf die Hörner.
Was findet sich hinter Schoggi und Chäs? Welche seelischen Abgründe tun sich hinter den Alpengipfeln auf?

© F. Olsen
Schweizer Heim-Weh

Die farbenfrohe Ausstellung des Rosgartenmuseums stellt mit Werken bedeutender „naiver“ Malerei aus der Sennen- und Bauernkultur des 18. bis 21. Jahrhunderts alte Traditionen und Kulturgüter der ...

Die farbenfrohe Ausstellung des Rosgartenmuseums stellt mit Werken bedeutender „naiver“ Malerei aus der Sennen- und Bauernkultur des 18. bis 21. Jahrhunderts alte Traditionen und Kulturgüter der Appenzeller Geschichte vor. In der Ausstellung und im Begleitbuch werden neben der Präsentation ausdrucksstarker Kunstwerke der großen Meister – und der wenigen Meisterinnen – der Bauernmalerei auch prägende Momente der Appenzeller Geschichte beleuchtet.

Kooperationspartner: Brauchtumsmuseum Urnäsch, Museum Appenzell, Toggenburger Museum/Lichtensteig, Steinegg-Stiftung, Stiftung für Appenzellische Volkskunde, Kantone Appenzell IR/ AR, Appenzellerland Tourismus, „Bärli-Biber“ Bischofberger AG.

© Appenzeller Brauchtumsmuseum Urnäsch
Christian Vetsch; Alpfahrt beim Anker in Urnäsch, ca. 1973

Seit 15 Jahren schreibt der Schweizer Dichter Franz Dodel (geb. 1949 in Bern) an seinem Langpoem Nicht bei Trost (bis 2004 erschienen bei Edition Haus am Gern, ab 2008 bei Edition Korrespondenzen). ...

Seit 15 Jahren schreibt der Schweizer Dichter Franz Dodel (geb. 1949 in Bern) an seinem Langpoem Nicht bei Trost (bis 2004 erschienen bei Edition Haus am Gern, ab 2008 bei Edition Korrespondenzen). Mittlerweile umfasst sein Werk, das auf der Struktur des traditionellen japanischen Haikus basiert, 32001 Zeilen. Franz Dodel wird während des Festivals täglich aus seinem Werk lesen.
Rascha Osman, Leiterin der Kulturabteilung der Schweizerischen Botschaft in Deutschland, eröffnet am 17.6., 16 Uhr, gemeinsam mit Franz Dodel die Ausstellung und ist die erste Vorleserin der Marathonlesung.

Die Festivalgäste sind aufgerufen, aus "Nicht bei Trost" zu lesen. Informationen unter www.haus-fuer-poesie.org

© M.F. Schorro
Franz Dodel

Die Ausstellung »100 beste Plakate 16« zeigt die von einer internationalen Jury ausgewählten besten Plakate des Jahrgangs 2016 aus dem deutschsprachigen Raum.
Sie ist anschliessend u.a. in Essen, Nürnberg, ...

Die Ausstellung »100 beste Plakate 16« zeigt die von einer internationalen Jury ausgewählten besten Plakate des Jahrgangs 2016 aus dem deutschsprachigen Raum.
Sie ist anschliessend u.a. in Essen, Nürnberg, Luzern, Wien, La Chaux-de-Fonds und Zürich zu sehen.
Die Jury mit Prof. Alain Le Quernec (F Quimper, Vorsitz), Eva Dranaz (A Wien), Prof. Markus Dreßen (D Leipzig), Stefan Guzy (D Berlin) und Martin Woodtli (CH Zürich) hat aus insgesamt 2.116 Plakaten die Auswahl getroffen. Am Wettbewerb hatten sich 632, darunter 183 studentische Einreicher beteiligt.

© Michael Kirsten

1517 nagelt Martin Luther seine berühmten fünfundneunzig Thesen eigenhändig an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg. Mit diesem Ereignis beginnt die Zeit der Reformation. 

Zum fünfhundertjährigen ...

1517 nagelt Martin Luther seine berühmten fünfundneunzig Thesen eigenhändig an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg. Mit diesem Ereignis beginnt die Zeit der Reformation. 

Zum fünfhundertjährigen Reformationsjubiläum bringen die Kreuzgangspiele in einer Uraufführung die wichtigsten Stationen im dramatischen Leben Martin Luthers auf die Bühne – von seinem Entschluss, Mönch zu werden, über die großen Glaubensauseinandersetzungen und ihrer Kulmination beim Reichstag in Worms bis hin zum Reichstag in Augsburg, bei dem Kaiser Karl V. das protestantische Glaubensbekenntnis zu dulden beginnt.

Luther wird auf der Bühne erlebbar als Mensch seiner Zeit, die gekennzeichnet ist durch massive Umwälzungen und Widersprüche. 

Von Zweifeln und Selbstzweifeln gequält, geht Luther dennoch standhaft und scheinbar unbeirrbar seinen Weg durch sein schweres und reiches Leben. Was von ihm bleibt, das ist lebendige Geschichte bis heute.

Regie: Yves Jansen

© Nicole Brühl

In einer Hommage an eine Zeit der Leichtigkeit packen wir die große Wäsche "La Grande Lessive" des Genfer Künstlers Gilbert Mazliah 40 Jahre nach seiner Entstehung wieder aus. Sie steht im Zentrum der ...

In einer Hommage an eine Zeit der Leichtigkeit packen wir die große Wäsche "La Grande Lessive" des Genfer Künstlers Gilbert Mazliah 40 Jahre nach seiner Entstehung wieder aus. Sie steht im Zentrum der Ausstellung mit Arbeiten aus den späten siebziger und frühen achtziger Jahren. Die zarten Objektgespinste und Papierarbeiten aus den späten siebziger Jahren versprühen einen subtilen, sinnlich erotischen Hauch. Sie sind genäht, geknüpft bisweilen durch hauchdünne Netze mit Stangen und Erdhaftem ineinander verwoben. Mazliahs schöpferischer Ideenreichtum ist und bleibt von faszinierendem Reiz.

Vernissage
14.06.2017
19 - 22 Uhr

Ausstellung
16.06. – 22.07. 2017

© © Gilbert Mazliah
Plakat zur Ausstellung La Grande Lessive von Gilbert Mazliah

(...) Wenn digitale und handgemachte Malerei in einem Bild nicht zu unterscheiden sind, werden eine Menge an Kontroversen und medienideologischer Debatten sehr entspannt mit einem Mal hinfällig. Claudia ...

(...) Wenn digitale und handgemachte Malerei in einem Bild nicht zu unterscheiden sind, werden eine Menge an Kontroversen und medienideologischer Debatten sehr entspannt mit einem Mal hinfällig. Claudia Zweifel zeigt mit ihren digitalen Malereien, die final mit der Hand komplettiert/vollendet werden, dass sich diese beiden Macharten synergetisch ergänzen können, sich also alle Diskussionen über Ausschließlichkeiten von digital und nichtdigital auch einfach erübrigen. Relevant ist vielmehr, wie sich die unterschiedlichen Ressourcen nutzen lassen. (Gunter Reski)

Wohnraum ist eine knappe Ressource – das wird in den letzten Jahren immer deutlicher. Die Immobilienpreise in den Metropolen steigen, klassische Konzepte des Wohnungsbaus können dem Bedarf nicht mehr ...

Wohnraum ist eine knappe Ressource – das wird in den letzten Jahren immer deutlicher. Die Immobilienpreise in den Metropolen steigen, klassische Konzepte des Wohnungsbaus können dem Bedarf nicht mehr gerecht werden. Diese Herausforderungen haben eine stille Revolution in der zeitgenössischen Architektur ausgelöst: das Bauen und Wohnen im Kollektiv.

Die Ausstellung beginnt mit einem Blick auf die Geschichte sozialer Wohnideale, die zumeist aus einem Protest gegen bestehende Verhältnisse entstanden sind. Dies unterstreicht eine Inszenierung, die Bezug auf die gesellschaftliche Brisanz des Themas nimmt.

Teilnehmende Schweizer Architekten:
Buol & Zünd, Beat Rothen Architektur, Müller Sigrist Architekten, pool Architekten, Enzmann Fischer und Partner, Schneider Studer Primas, Duplex Architekten

Pro Helvetia
© Enzmann Fischer Partner AG
Visualization of the project Zollhaus, Zurich Enzmann Fischer Partner AG, Zurich, 2015

Eine Gegenüberstellung von Acrylinstallationen des Schweizer Künstlers Stefan Gritsch mit Schwarzweissfotos von Steinbrüchen der Becher Schülerin Petra Wunderlich.

Stefan Gritsch, AFTER THE EARTQUAKE (TROPHY), acrylic paint, ca. 20 x 15 cm

„Klingsors letzter Sommer“, die Geschichte eines sich in Rausch und fernöstlicher Gedankenwelt vollendenden Künstlers ist nahezu 100 Jahre alt und trotz dieser Zeitdistanz immer noch so lebendig, packend, ...

„Klingsors letzter Sommer“, die Geschichte eines sich in Rausch und fernöstlicher Gedankenwelt vollendenden Künstlers ist nahezu 100 Jahre alt und trotz dieser Zeitdistanz immer noch so lebendig, packend, widersprüchlich wie im Jahr ihres Entstehens. 1919 ist Europa stigmatisiert von einem entsetzlichen Krieg, vom Zusammenbruch der alten Werte und Ordnungen. Für Hermann Hesse bedeutet dieses Jahr zugleich die Loslösung vom bürgerlichen Ehe- und Familienleben und den Umzug ins Tessin. Entgegen allen Klagen über die Einsamkeit und die ihn bedrückenden familiären Verhältnisse knüpft er rasch neue Kontakte und gewinnt Freunde. Sie bilden zusammen mit der Tessiner Landschaft die Folie zu seiner Novelle „Klingsors letzter Sommer“.

Der Anlass zu dieser Ausstellung ergab sich aus der Entdeckung eines Schriftwechsels zwischen Heiner Hesse und dem berühmten Typographen Jan Tschichold im Deutschen Schrift- und Buchmuseum Leipzig. In ihm regt der zweite Sohn von Hermann Hesse in den 70er Jahren an, die 1919 von seinem Vater geschriebene Novelle „Klingsors letzter Sommer“ in einer Liebhaberausgabe mit Aquarellen des Autors aus dem Entstehungsjahr des „Klingsor“ herauszugeben.

Hermann Hesse. Vor meinem Fenster vom Palazzo Camuzzi aus, Aquarell, 1920, Privatbesitz

«PROPHEZEY – die Schweizer Reformation»

An der Weltausstellung Reformation «Tore der Freiheit» vom 20. Mai bis
10. September 2017 in Wittenberg präsentiert der Schweizerische Evangelische Kirchenbund ...

«PROPHEZEY – die Schweizer Reformation»

An der Weltausstellung Reformation «Tore der Freiheit» vom 20. Mai bis
10. September 2017 in Wittenberg präsentiert der Schweizerische Evangelische Kirchenbund SEK ein kulturhistorisches Konzept.

Der Schweizer Pavillon möchte ein informatives, atmosphärisches und ästhetisches Erlebnis bieten, das auch eine niederschwellige Form von Spiritualität ermöglicht. Der Pavillon «Prophezey» entworfen von den Architekten Christ & Gantenbein aus Basel unter der künstlerischen Leitung von Juri Steiner ist in vier Räume unterteilt: Veranda / Prophezey / Froschauer / Künstlerei.

Willkommen in den Workshops zur Reformation!

In der Ausstellung „Rot kommt vor Rot“ dreht sich alles um die Signalfarbe. Rund 70 Werke aus der Sammlung Marli Hoppe-Ritter thematisieren die unterschiedlichen Facetten der Farbe sowohl im Hinblick ...

In der Ausstellung „Rot kommt vor Rot“ dreht sich alles um die Signalfarbe. Rund 70 Werke aus der Sammlung Marli Hoppe-Ritter thematisieren die unterschiedlichen Facetten der Farbe sowohl im Hinblick auf das Spektrum an Rottönen als auch auf ihre systematische Verwendung in der konkreten Kunst.

Schweizer Künstler: Jacob Bill, Rita Ernst, Johannes Itten

Johannes Itten, Leuchtendes Rot, 1955

Sowohl durch unsere digitale Gesellschaft als auch durch Bauspekulationen, wird der Wohnraum als Ort der Sicherheit, Intimität und Beständigkeit erschüttert. In den sozialen Medien verlagern beispielsweise ...

Sowohl durch unsere digitale Gesellschaft als auch durch Bauspekulationen, wird der Wohnraum als Ort der Sicherheit, Intimität und Beständigkeit erschüttert. In den sozialen Medien verlagern beispielsweise YouTuber ihre Privaträume in eine mehr oder minder natürliche Bühne. Und Dank überall online verfügbarer Fotos, wird das Intime zum festen Bestandteil des Öffentlichen.

Die Ausstellung Hunger nimmt diese Entwicklungen zum Anlass und konzentriert sich auf den Zerfall des Interieurs und der Intimität. Wie die Heimstätte einer modernen Addams Family, wird der Kunstverein zu einem Ort, der Fragen zur „Agonie des Eros“ und zum Verschwinden des nichtöffentlichen Individuums aufwirft.

Tobias Spichtig (*1982 in Sempach (CH), lebt in Berlin und Zürich).

Pro Helvetia
© we find wildness
Detai von FANFU (2015), Melanie Matranga, Palais de Tokyo, Paris 2016.

Ein Picknick im Grünen, déjeuner sur l’herbe – das gemeinsame Speisen in der Natur ist ein weltweit verbreitetes Phänomen.

Bereits die alten Griechen schätzten es und spätestens mit der Erfindung des ...

Ein Picknick im Grünen, déjeuner sur l’herbe – das gemeinsame Speisen in der Natur ist ein weltweit verbreitetes Phänomen.

Bereits die alten Griechen schätzten es und spätestens mit der Erfindung des Picknickkorbs im England des 18. Jahrhunderts wurde das Mahl im Freien zum gesellschaftlichen Ereignis. Anhand von Fotografien, Filmen, Installationen und Objekten geht die Ausstellung der Faszination des Picknickens quer durch verschiedene Zeiten und Kulturkreise nach: Wie etwa sieht ein prunkvolles Picknick während der königlichen Ruder-Regatta im englischen Henley aus, wie picknickt man auf den höchsten Bergen der Welt, wie im Orient oder im Japan der Kirschblüte um 1800? Picknick-Utensilien unterschiedlichster Herkunft, von feinstem Lackwerk über Kristallglas und Silberbesteck bis zu pragmatisch-praktischen Plastikensembles der Neuzeit, erzählen vom Variantenreichtum einer beliebten Kulturpraxis. Begleitend zur Ausstellung laden zahlreiche Events und Installationen im umliegenden Metzlerpark zum Picknicken ein. U.a. wird aus Gstaad im Berner Oberland ein überdimensioniertes Fondue-Caquelon aus Holz erwartet, das im Metzlerpark über den Zeitraum der Ausstellung Platz zum Verweilen bietet.

Kuratorin: Dr. Charlotte Trümpler
Kuratorische Assistenz: Leonie Wiegand

Diverse Sonderveranstaltungen finden Sie im Programm unterhttp://www.museumangewandtekunst.de/de/museum/ausstellungen/picknick-zeit.html

Mit freundlicher Unterstützung des Schweizerischen Generalkonsulats in Frankfurt
Logo Schweiz
Auf dem Schlittmoos bei Schönried

Die 1980 in Schlieren bei Zürich geborene Ester Vonplon hat in Berlin Fotografie und in Zürich Kunst studiert. Bisher hat sie vor allem mit feinsinnigen Bildern, die Natur und Landschaft auf ihre ...

Die 1980 in Schlieren bei Zürich geborene Ester Vonplon hat in Berlin Fotografie und in Zürich Kunst studiert. Bisher hat sie vor allem mit feinsinnigen Bildern, die Natur und Landschaft auf ihre Oberfläche reduzieren, auf sich aufmerksam gemacht.

In der Konstanzer Ausstellung will sie statische und bewegte Bilder mit poetischen Texten des 1980 in Bern geborenen Dichters Jürg Halter kombinieren und auf ihre Wirkung untersuchen.

Pro Helvetia
o. T. 2016, Ester Vonplon

Bis in die 1960er-Jahre beschäftigten viele Schweizer Familien weibliche Hausangestellte. Viele kamen aus Deutschland, insbesondere aus Baden-Württemberg. Die Ausstellung beleuchtet ihre Lebenswege, ...

Bis in die 1960er-Jahre beschäftigten viele Schweizer Familien weibliche Hausangestellte. Viele kamen aus Deutschland, insbesondere aus Baden-Württemberg. Die Ausstellung beleuchtet ihre Lebenswege, gewährt Einblicke in die Arbeitswelten und zeichnet die Geschichte dieser Migrationsbewegung nach.
Eine Ausstellung im Rahmen von «Magnet Basel - fünf Ausstellungen im Dreiländereck zur Migrationsgeschichte des 20. Jahrhunderts».

Haushaltungsschülerinnen, 1917. Sammlung Frauennachlässe an der Universität Wien

Mit einer kleinen Ausstellungssensation kann das Kunsthaus Apolda im Jahr der Landesgartenschau 2017 aufwarten: denn erstmals werden jene Aquarelle von Hermann Hesse öffentlich gezeigt, die in seinem ...

Mit einer kleinen Ausstellungssensation kann das Kunsthaus Apolda im Jahr der Landesgartenschau 2017 aufwarten: denn erstmals werden jene Aquarelle von Hermann Hesse öffentlich gezeigt, die in seinem Nachlass neu entdeckt wurden. Ergänzt wird die Präsentation der Aquarelle durch Fotografien des jüngsten Sohnes Martin Hesse, der seinen Vater als Berufsfotograf viele Jahre liebevoll mit der Kamera begleitete. Im Kunsthaus Apolda wird Hermann Hesse als Maler vorgestellt, der die Schönheit seiner Schweizer Wahlheimat im Tessin in Hunderten von zauberhaften Aquarellen festgehalten hat.

© © Martin Hesse Erben
Blumen und Bäume, Aquarell, um 1922
Unbalanced tokens, check your syntax
Pro Helvetia
© Baggenstos/Rudolf

Der Fred-Thieler-Preis für Malerei 2017 geht an Christine Streuli. Sie erhält die Auszeichnung für ihren kalkulierten und zugleich grell übersteigerten Umgang mit den Ausdrucksformen der Malerei. In ü ...

Der Fred-Thieler-Preis für Malerei 2017 geht an Christine Streuli. Sie erhält die Auszeichnung für ihren kalkulierten und zugleich grell übersteigerten Umgang mit den Ausdrucksformen der Malerei. In überbordenden Bildwelten experimentiert die Künstlerin mit der Strahlkraft von Farben, Mustern und Zeichen. Fragmentierte malerische Gesten verbinden sich in ihren Werken mit großflächigen ornamentalen Strukturen sowie Zitaten aus Werbeästhetik oder Pop-Art zu neuen überraschenden Bildinszenierungen. Nicht selten sprengen ihre Arbeiten das klassische Bildformat, gehen über den Bildrahmen hinweg und dehnen sich in den Raum aus.

Die 1975 in der Schweiz geborene und heute in Berlin lebende Künstlerin studierte an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Zürich und an der Universität der Künste Berlin. 2007 bespielte sie den Schweizer Pavillon auf der Biennale in Venedig. Seit 2015 lehrt sie als Gastprofessorin an der Universität der Künste Berlin.

Preisverleihung und Eröffnung: 17.03.2017 um 19 Uhr

Mittwoch–Montag 10:00–18:00 Uhr
Dienstag geschlossen

Ein Maler muss malen. Selbst wenn Manfred Hürlimann nur aus Liebe zu schönen Dingen ein Museum besucht, gehen die Museumsexponate in seine Vorstellung ein. Bei seinen häufigen Besuchen in der SAMMLUNG ...

Ein Maler muss malen. Selbst wenn Manfred Hürlimann nur aus Liebe zu schönen Dingen ein Museum besucht, gehen die Museumsexponate in seine Vorstellung ein. Bei seinen häufigen Besuchen in der SAMMLUNG LUDWIG BAMBERG – FAYENCE UND PORZELLAN ließ sich der Künstler von Figuren und Kannen, Schaugerichten und Tischfontänen zu einer Bilderserie inspirieren.

Erstmals in Europa gibt diese Ausstellung einen umfangreichen Einblick in das fotografische Werk von Claudia Andujar (*1931 in Neuchâtel). Die Künstlerin lebt seit 1954 in São Paulo, Brasilien. Im Rahmen ...

Erstmals in Europa gibt diese Ausstellung einen umfangreichen Einblick in das fotografische Werk von Claudia Andujar (*1931 in Neuchâtel). Die Künstlerin lebt seit 1954 in São Paulo, Brasilien. Im Rahmen ihres aktivistischen Engagements zum Schutz und Erhalt der Yanomami, Brasiliens größter indigener Volksgruppe, entstand in den frühen 1980er-Jahren ihre bedeutende Serie "Marcados" (dt. "Die Markierten"). Diese Porträts sind der Beginn einer tiefgreifenden Auseinandersetzung mit der Kultur der Yanomami. Neben der Serie Marcados, die den Mittelpunkt der Ausstellung bildet, werden fotografische Werkgruppen von den 1960er-Jahren bis heute präsentiert. In den eindrucksvollen Bildserien tritt der Mensch in seinem Verhältnis zu Gesellschaft und Politik, Stadt und Natur in einen engen Dialog mit dem subjektiven Blick der Fotografin.

Die Ausstellung wird gefördert durch den Kooperationspool der Stadt Frankfurt und die Deutsche Börse Photography Foundation gGmbH, mit freundlicher Unterstützung von dem Brasilianischen Außenministerium Itamaraty; Generalkonsulat von Brasilien; Goethe-Institut, São Paulo und dem Schweizerischen Generalkonsulat in Frankfurt am Main. 

Ausstellungseröffnung am 17.2. u.a. mit einem Grusswort des Schweizerischen Generalkonsuls Markus Meli.

Mit freundlicher Unterstützung des Schweizerischen Generalkonsulats in Frankfurt
© Claudia Andujar / Courtesy Galeria Vermelho, São Paulo, Brazil
Claudia Andujar, Urihi-a, 1974

Am 08. Mai 1931 brachte der damals 27-jährige Rechtsanwalt Hans Litten im sogenannten Edenpalast-Prozess am Moabiter Schwurgericht Adolf Hitler in den Zeugenstand, damit dieser sich wegen der ...

Am 08. Mai 1931 brachte der damals 27-jährige Rechtsanwalt Hans Litten im sogenannten Edenpalast-Prozess am Moabiter Schwurgericht Adolf Hitler in den Zeugenstand, damit dieser sich wegen der gewaltverherrlichenden Hetzschriften der NSDAP verantworten sollte. Weniger als zwei Jahre später, im März 1933, wurde Hans Litten Opfer der Massenverhaftung in der Nacht des Reichstagsbrandes.

Hier setzt das bewegende Theaterstück „Taken at Midnight“ des englischen Autors Mark Hayhurst ein, der bereits einen Dokumentar- und einen Fernsehfilm über diesen historischen Stoff gedreht hat. In dieser Nacht beginnt der couragierte, aber oftmals verzweifelte Kampf der Mutter Irmgard Litten um ihren Sohn Hans und gegen ein immer monströser werdendes Unrechtssystem
In einem atemberaubenden Parcours führt der Autor seine Figuren von Ort zu Ort, von der kleinen Berliner Wohnung der Familie Litten zur Gefängniszelle in Sonnenburg, in der nicht nur Hans Litten, sondern auch Carl von Ossietzky und Erich Mühsam in „Schutzhaft“ genommen wurden, vom Gestapo-Hauptquartier über den Tiergarten in Berlin bis in die Konzentrationslager Lichtenburg und schließlich Dachau, in dem der einst um Gerechtigkeit kämpfende, nun misshandelte und völlig gebrochene Hans Litten sich im Februar 1938 das Leben nahm.

Nach den spektakulären Aufführungen am Royal Haymarket Theatre in London fragte selbst die Tagesschau: „Warum läuft dieses großartige Stück deutscher Geschichte nicht auch auf einer deutschen Bühne?“ Jetzt kann man die deutschsprachige Erstaufführung des großen Ensemblestückes am Staatstheater Nürnberg erleben. Unter der Regie von Jean-Claude Berutti, der zuletzt erfolgreich „Saturn kehrt zurück“ in Nürnberg erabeitete, spielt die Rolle der Irmgard Litten die bekannte schweizerisch-deutsche Schauspielerin Patricia Litten. Für sie ist es auch ein Stück Familiengeschichte, denn sie ist die Enkelin von Irmgard und die Nichte von Hans Litten.

© Christian Hartmann
Patricia Litten

Mit Bezug auf die aktuelle Situation von Zuwanderer*innen durch Flucht in Deutschland und Europa wird das Museum Europäischer Kulturen zusammen mit der Künstlerin Barbara Caveng, der Initiative KUNSTASYL ...

Mit Bezug auf die aktuelle Situation von Zuwanderer*innen durch Flucht in Deutschland und Europa wird das Museum Europäischer Kulturen zusammen mit der Künstlerin Barbara Caveng, der Initiative KUNSTASYL und Bewohner*innen des Wohnheims für Asylsuchende, Staakener Strasse in Berlin-Spandau, ein Ausstellungsprojekt realisieren: „daHEIM: Einsichten in flüchtige Leben“ soll mit Mitteln der Kunst und Methoden der Kulturanthropologie in einem experimentellen, werkstattartigen Prozess Erfahrungen, Wünsche, Lebensperspektiven und Wohnwelten von Menschen, die fliehen mussten, aufzeigen.

© caveng | Rimmele

Das Hetjens-Museum verfügt über den weltweit grössten Bestand an erstem preussischen Porzellan der Manufaktur Wegely. Der einer  Schweizer Wollhersteller-Familie entstammende Wilhelm Caspar Wegely (1714 ...

Das Hetjens-Museum verfügt über den weltweit grössten Bestand an erstem preussischen Porzellan der Manufaktur Wegely. Der einer  Schweizer Wollhersteller-Familie entstammende Wilhelm Caspar Wegely (1714 - 1764) wusste um die Porzellanliebe des preussischen Königs Friedrich des Grossen. Daher gründete er 1751 auf der Neuen Friedrichstraße in Berlin eine Porzellanmanufaktur nach Meißener Vorbild. Düsseldorf hatte Glück, als das inzwischen verstorbene Ehepaar Hertha und Claus Heim dem Hetjens-Museum 2009 die weltweit grösste Sammlung an Wegely-Porzellan übereignete und zeigt diesen Schatz seither in einer Dauerausstellung.

© Hetjens-Museum - Deutsches Keramikmuseum - Düsseldorf