Der Berner Komponist Dimitri Howald hat mit ILJA ein sechsköpfiges Fabelwesen erfunden, ein unverbesserlich romantisches Geschöpf, dessen Bestandteile nach allen erdenklichen harmonischen Sehnsüchten sich strecken – und doch: Das Ding rennt mit hundertachtzig Schlenkern pro Minute barfuss und geradeaus, leicht und frei. Seine Stimme umspielt das Horn und den Gitarrenkopf, seine Klauen trommeln, tasten, wischen, until the Song fades out und Nacht einkehrt über der Tundra. Es ist ein gottverlassener Ort, in dessen Weite hinaus Howald sein sechsköpfiges und zwölfhändiges, mal ausscheerendes, bald einstimmiges Wesen entsandt und auf Wanderung geschickt hat durch die prosaische Leere, sie mit feinfühliger Lyrik zu erfüllen, spielfreudiger Rhythmik und der Harmonik moderner Jazzmusik.

Dimitri Howald – guitar, comp.
Michael Gilsenan – tenorsax
Tom Millar – piano
Valentin v. Fischer – bass
Tobias Schmid – drums

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Dimitri Howald "Ilja"