«Solo for Future Feminism» lautet der Untertitel von Teresa Vittuccis neuester Arbeit – eine Auseinandersetzung mit Hass und Feminismus. Darin wirft Vittucci einen genauen und neugierigen Blick auf die Jungfrau Maria, eine der wichtigsten und prägendsten weiblichen Figuren judäo-christlicher Gesellschaften.

«Gewaltsam sanft», so könnte man sagen, entwirrt Vittucci das queere Potenzial dieser Ikone, welch die mitfühlende Frau und trauernde Mutter verkörpert und kulturell als Inbegriff von Reinheit, Unschuld und Perfektion gilt. Von der Kirche in ihrer Funktion als Mutter Gottes verehrt, von feministischen Bewegungen wegen der weiblichen Stereotypen kritisiert, die diese Figur hervorgebracht hat, hat die Jungfrau Generationen polarisiert – nicht zuletzt, weil sie eine Frau ist. In ihrem Solo begibt sich Vittucci auf einen zärtlichen Kreuzzug, um die Matriarchin Maria als mächtige Heldin und Botschafterin eines queeren Feminismus zu rehabilitieren, bewaffnet mit einem verletzlichen, mitfühlenden Herzen.

Produktion von OH DEAR Zürich, Ko-Produktion Tanzhaus Zürich, Theaterspektakel Zürich

Pro Helvetia
© Foto: Yoshiko Kusano
Teresa Vittucci: HATE ME, TENDER