Die Autorin, Literaturwissenschaftlerin und Literaturkritikerin Hildegard E. Keller hat mit ihrem Romandebüt "Was wir scheinen" (Eichborn) eine lebendige Annäherung an Hannah Arendt (1906-1975) vorgelegt. Zunächst erinnert sich die Protagonistin an Menschen, die ihr Leben, ihre Flucht über Paris und Lissabon nach New York begleitet haben, darunter Karl Jaspers und Walter Benjamin. Auf einer zweiten Erzählebene erleben wir die Hauptfigur in Amerika als Professorin in Berkeley, auf jüdischer Mission im zerstörten Wiesbaden und schließlich in Jerusalem. Es geht um Hanna Arendts Reportagen aus Jerusalem über den Eichmann-Prozeß und den von ihr formulierten Begriff über die Banalität des Bösen.

Pro Helvetia
© (c) privat
Hildegard E. Keller