Kim de l'Horizon ist für den Deutschen und den Schweizer Buchpreis nominiert. Ausserdem ist die Verleihung des Literaturpreises der Jürgen Ponto-Stiftung für den 03.11. geplant. Die Erzählfigur in «Blutbuch» (erschien im Verlag Dumont) identifiziert sich weder als Mann noch als Frau. Aufgewachsen in einem schäbigen Schweizer Vorort, lebt sie mittlerweile in Zürich, ist den engen Strukturen der Herkunft entkommen und fühlt sich im nonbinären Körper und in der eigenen Sexualität wohl. Doch dann erkrankt die Großmutter an Demenz, und das Ich beginnt, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Ein Befreiungsakt von den Dingen, die ungefragt weitergetragen werden: Geschlechter, Traumata, Klassenzugehörigkeiten.

© Foto: Anne Morgenstern