Ein Bankangestellter erschlägt einen Hausmeister, ohne Grund, ohne Motiv, einfach so mit einer Axt. Die Sinnlosigkeit der Tat wirft den Staatsanwalt, der die Anklage führen soll, völlig aus der Bahn. Hals über Kopf verlässt dieser sein geordnetes Dasein und initiiert als Mörder mit der Axt in der Hand eine blutige Bewegung gegen den gesellschaftspolitischen Status quo. Ein Hüter bürgerlicher Gesittung schlägt um sich. Als diese Bewegung zu scheitern droht, wendet sich der Staatsanwalt – nunmehr Graf Öderland – an die politische Elite und lässt sich von ihr zum Staatsoberhaupt machen.
Ein bespielloser Aufstieg, der wie ein luzider Alptraum daherkommt – ein aberwitziges Kaleidoskop, das mit der Geschichte von «Graf Öderland» hochaktuelle Assoziationen provoziert über die Reichsbürger, Gelbwesten, Kapitolstürmer und andere radikale Bewegungen aus der bürgerlichen Mitte. Sie sind mitgedacht, wenn der Staatsanwalt zur aus dem Untergrund aufsteigenden Leitfigur erwächst und schliesslich nach der Macht im Land greift. Ein Alptraum, der Wirklichkeit wird oder ein Traum, der die Wirklichkeit träumt und aus dem es kein Erwachen mehr gibt.