Von Patrick Barlow, Regie: Ronka Nickel

Mit Hans Schwab, Justin Lenoir, Doris Friedmann, Hans-Jürgen Phillips

 „Der Messias“: seit 30 Jahren ein Renner auf deutschen Theaterbühnen. Und auch die Inszenierung aus dem Brettl-Palast Ortenberg/Wetterau, macht da keine Ausnahme. Der Abend quillt gerade zu über vor gut gelaunten Ideen und hintersinnigem Nonsens. Zwei glücklose Schauspieler bringen die Weihnachts­­geschichte zum ersten Mal auf die Bühne. Und weil Geld fehlt, müssen sie gleich alle Rollen selber spielen, von der Jungfrau Maria, über die Kamele bis zum lieben Gott. Das bedeutet natürlich jede Menge Slapstick à la Monty Python. Aber auch die Figuren selbst haben ein störrisches Eigenleben. Maria ist eher frech als sanftmütig, Josef nicht der Hellste, und der Liebe Gott ratlos im Angesicht einer Schöpfung, die aus dem Ruder läuft.

Unterstützt werden die Beiden von der arbeitslose Operndiva Frau Timm und dem Theaterdiener Max. Aber hinter diesem saukomischen Theaterirrsinn kommt immer wieder, leise und liebevoll, die Uridee von Weihnachten auf die Bühne: die Sehnsucht nach Liebe in der Welt und das Wissen um ihre Verletz­­barkeit. Dieser Doppelklang macht „Der Messias“ seit 30 Jahren zum Dauerbrenner.

In der Regie von Ronka Nickel spielen: Doris Friedmann (The Bombastics, TOP-SIE) Hans Schwab (Hans-Albers-Revue, Compagnia Mobile), Justin Lenoir (Théâtre Rue Piétons) und H.J. Philipps.

© Goettmann