Oliver Roth inszeniert die Beerdigung seiner Mutter nach zehn Jahren neu. Zwanglos und drastisch erinnert er sich zurück, knüpft an seine Trauer von damals an und erzählt, was passiert ist, während die Mutter tot war. In harter Ehrlichkeit berichtet er von gemeinsamen Arztbesuchen, der Gewissheit des frühen Todes und Binsenweisheiten. Während das Publikum zu Zeugen eines trauernden Mannes wird, sieht es sich selbst mit dem Tod konfrontiert. Die Konvention der Beerdigung wird grundsätzlich hinterfragt, ohne sie zu verneinen, durch einen extrem persönlichen Zugang werden Trauerrituale auf ihre ungeschriebenen Gesetzte hin getestet. Wie sieht mein eigener Tod aus und was kann ich darüber überhaupt sagen – ehrlich jetzt!

Pro Helvetia
© Foto: AnneLaureLechat
Oliver Roth