Schweiz 2018 | frz. O.m.U. | 85 Min.
Regie und Buch: Jean-Luc Godard

„Erinnerst du dich noch daran, wie wir vor langer Zeit unsere Gedanken trainiert haben? Meistens gingen wir von einem Traum aus… Wir fragten uns, wie in völliger Dunkelheit Farben von solcher Intensität in uns entstehen konnten. Mit leiser, leiser Stimme, die große Dinge sagt, überraschend, tief und präzise. Bild und Worte. Wie ein schlechter Traum, geschrieben in einer stürmischen Nacht. Unter westlichen Augen. Die verlorenen Paradiese. Der Krieg ist da.“
Jean-Luc Godard setzt mit seinem neuesten Film sein sich alle Freiheiten nehmendes Spätwerk fort. Ein rauschhafter Gedankenfluss, eine assoziative Collage in fünf Kapiteln. Die Sehnsucht nach Freiheit. Die Abgründe der Menschheit. Die Schönheit des Kinos. Zeit und Geschichte, gedehnt und verdichtet. Ein sensationelles Resümee des mittlerweile 88-jährigen Jean-Luc Godard – poetisch, melancholisch, universell gültig und gleichzeitig sehr persönlich.
Cannes 2018 – Spezialpreis der Jury – Palme d‘or speciale.

Am 3. Dezember 1930 wird Jean-Luc Godard als Sohn eines Arztes und einer Bankierstochter in Paris geboren, wächst in der Schweiz auf, geht in Nyon am Genfer See zur Schule und besucht später das Lycée Buffon in Paris. Ende der vierziger Jahre beginnt er an der Sorbonne ein Ethnologie-Studium und ist ein häufiger Besucher der Cinémathèque Française und der Filmklubs im Quartier Latin, wo er sich mit jungen Cineasten wie François Truffaut befreundet. Im Mai 1950 gründet er zusammen mit Éric Rohmer und Jacques Rivette die Zeitschrift „Gazette du Cinéma“, in deren fünf Ausgaben seine ersten Texte über das Kino erscheinen, teilweise unter dem Pseudonym Hans Lucas (deutsches Pendant zu Jean-Luc). Ab 1952 erscheinen von ihm auch in den ein Jahr zuvor gegründeten Filmzeitschrift „Cahiers du Cinéma“ und „Amis du Cinéma“ Artikel. Gemeinsam mit seinen jungen Kollegen greift Godard das traditionelle Filmschaffen an und verlangt nach neuen filmischen Erzählformen.
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