Ein ritueller Ort: dorische Säulen mit monumentalen Götzen, die Zuschauer sitzen im offenen Kreis. Ein Zeremonienmeister im Pferdekostüm tritt herein und begrüßt seine Mittelschicht-Gäste. Er präsentiert sich den Sinnsuchenden als wissende und einfühlsame Autorität. Mit seinen beiden zwei Assistenten Thomas und Annika hat er ein demonstratives Ritual vorbereitet: Eine öffentliche, inquisitorische Zurschaustellung derjenigen, die die großen Ideale Autonomie, Selbstverwirklichung und Kreativität verraten. Was als Spiel beginnt, gerät schnell zum neoliberalen, zynischen Showdown und schließlich zum brutalen Opferungsritual gleichsam als Bedingung für die Geburt einer neuen Generation.

Pro Helvetia
© Basil Stücheli