Es brennt! Seit Wochen liest man in der Zeitung von immer dreisteren Brandstiftungen in der Stadt. Entfacht werden sie von scheinbar harmlosen Hausierern, die sich unter falschen Vorbehalten Zutritt zu Wohnungen verschaffen. Für Gottlieb Biedermann ist klar: Ihm kommt keiner ins Haus!
Doch dann steht plötzlich Schmitz vor der Tür. Sie ist selbstverständlich keine Hausiererin, sondern Wrestlerin von Beruf. Kurzerhand nistet sie sich im Dachboden der Biedermanns ein und bald darauf erscheint der nächste hilfsbedürftige Unbekannte: Auch der Kellner Eisenring macht es sich in der Wohnung gemütlich. Biedermann ist sich absolut sicher, dass seine Untermieter*innen keine Brandstifter sein können. Da helfen auch der Verdacht seiner Frau Babette, die auftauchenden Kanister mit Benzin oder die offenen Diskussionen über Zündkapseln und Streichhölzer nicht weiter. Bis es nicht nur für ihn zu spät ist, bleibt Biedermann viel zu beschäftigt damit, sich in seiner angeblichen Unwissenheit und Wohltätigkeit einzurichten.
Max Frischs Lehrstück ohne Lehre zeigt, dass es angesichts von Krisen und politischen Debatten nicht reicht, einfach wegzusehen, denn in dieser Geschichte spielt Gottlieb Biedermann eine genauso gefährliche Rolle wie die eigentlichen Brandstifter selbst. Was bedeutet es, in unserer heutigen Gesellschaft ein Biedermann zu sein? Dieser Frage stellt sich Hausregisseur Kristo Šagor, wenn er Schmitz und Eisenring wieder um die Häuser ziehen lässt und wir alle in uns den eigenen Biedermann erkennen müssen.