Aus den Zwischenzonen des Internets tritt der Troll auf die politische Bühne. Etwa als Staatschef aus dem Trash-TV, der mit Krokodilen gegen Flüchtlinge und mit Nuklearwaffen gegen Wirbelstürme kämpft. Er erscheint in Person des rechten Hipsters, der seinen Bart ebenso liebevoll pflegt wie seinen Hass auf Andersdenkende. Der reinen Wahrheit verpflichtet, zertrümmert er jegliche Objektivität. Gemeinsam mit anderen stahlharten weissen Männern jammert er seinen Privilegien hinterher. Der Troll scheint ewiggestrig – und ist doch topmodern. Lasse Koch und Jörg Pohl widmen sich in diesem Projekt der Figur eines rückwärtsgewandten Revolutionärs, der zum Sturm auf den demokratischen Status quo bläst

Pro Helvetia
© Ingo Höhn