„Musik im Bauch“ für sechs Perkussionist*innen und zwölf Spieluhren gehört zu den ungewöhnlichsten Kompositionen Karlheinz Stockhausens. Simon Steen-Andersen und Percussions de Strasbourg interpretieren es bei MaerzMusik als eine um szenische Konzepte und technische Mittel erweiterte Fassung neu.

„Musik im Bauch“ gehört zu den vielleicht ungewöhnlichsten Kompositionen Karlheinz Stockhausens. Dem Werk ging sein Titel zuvor: Sie habe Musik im Bauch, sagte der Komponist seiner Tochter, als dieser der Bauch grummelte. Das Kleinkind fing an zu lachen und wiederholte die drei Worte wieder und wieder. Es sollte sieben weitere Jahre dauern, bis Stockhausen im Frühjahr 1974 aus einem Traum erwachte und die erste Skizze für das Stück desselben Namens verfasste. Das Werk für sechs Perkussionist*innen und zwölf speziell dafür angefertigte Spieluhren wurde vom Ensemble Percussions de Strasbourg in Auftrag gegeben und im Jahr 1975 beim Festival de Royan uraufgeführt. Die Partitur enthält mehr Bühnenanweisungen als Noten und die Musik besteht aus lediglich zwölf verschiedenen Melodien. Sie sind den verschiedenen Tierkreiszeichen zugeordnet, wurden eigens für die Spieluhren geschrieben und bilden separat das Stück „Tierkreis“, eine der bekanntesten Kompositionen Stockhausens. 50 Jahre nach seiner Konzeption wird das wesentlich umfangreichere, um musiktheatrale Elemente erweiterte Stück „Musik im Bauch“ von Simon Steen-Andersen für die Percussions de Strasbourg bei MaerzMusik neu interpretiert und inszeniert. Der Komponist orientiert sich an der ursprünglichen Partitur und verändert keinen Ton, ergänzt aber szenische Konzepte und technologische Mittel, die von anderen Werken Stockhausens inspiriert sind. Die ihn leitende Frage: Wie klang und sah der Traum aus, durch den „Musik im Bauch“ zu Stockhausen kam?